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Kriminalstatistik: Wieder weniger angezeigte Delikte

Kriminalstatistik: Wieder weniger angezeigte DelikteGeneraldirektor Franz Ruf, Innenminister Gerhard Karner und BK-Direktor Andreas Holzer (v. l.). Foto: BMI/Schober

Zum zweiten Mal in Folge zeigt die Kriminalstatistik einen signifikanten Rückgang der Gesamtanzeigen um 5,3% oder 22.854 Anzeigen (2020 gesamt: 433.811, 2021: 410.957). Das bedeutet für 2021 erneut den niedrigsten Wert seit Beginn der elektronischen Datenerfassung im Jahr 2001, wie Innenminister Mag. Gerhard Karner, Generaldirektor Dr. Franz Ruf, M.A. und der Direktor des Bundeskriminalamtes General Mag. Andreas Holzer, MA im Rahmen einer Pressekonferenz ausführten. 411.000 Anzeigen 2021 bedeuten einen historischen Tiefstand in der Erfassung der Strafdelikte.. Die Corona-Pandemie und die gesetzten Maßnahmen zu deren Eindämmung haben diesen kontinuierlichen Rückgang deutlich beschleunigt. Zugleich konnte die Aufklärungsquote um einen Prozentpunkt auf 55,3%  gesteigert werden (2020: 54,2%). Das fünfte Jahr in Folge liegt die Aufklärungsquote über 50%, auch hier gibt es seit Beginn der elektronischen Datenerfassung einen Höchstwert zu verzeichnen.

Die Kriminalität im Internet steigt

Die Internetkriminalität ist auch 2021 wieder enorm gestiegen: Mit 46.179 Anzeigen wurde eine Zunahme von 28,6% verzeichnet (2020: 35.915), für Kriminelle haben sich neue Zielgruppen ergeben. Fast die Hälfte der Internetdelikte entfällt auf Betrugsdelikte: 2021 wurden 22.440 Fälle von Internetbetrug angezeigt, ein starkes Plus von 19,5% (2020: 18.780). Der Bestellbetrug – sowohl Käufer- als auch Verkäuferseitig – ist dabei der mit Abstand größte Bereich, gefolgt von unbefugten Konto-Abbuchungen. Hier waren vor allem die "FluBot"-Attacken, die Mitte das Jahres 2021 stark auftraten, verantwortlich. FluBot bezeichnet Schadsoftware, die darauf abzielt, Informationen über Online-Banking, SMS-, Kontakt- oder auch andere private Daten von infizierten Geräten auszulesen; Opfern werden "interessante" Inhalte versprochen (Wie etwa: "Bist Du das auf dem Video?"), bei Click infiziert die Software das jeweilige Endgerät.

Neue Kriminalitätsformen via PC, Handy & Co.

Auch der digitale Investmentbetrug schlug sich 2021 nieder. Enorm gestiegen sind zudem Cybercrime-Delikte im engeren Sinne wie Hacking, Datenbeschädigung oder -fälschung und der Datenverarbeitungsmissbrauch (plus von 19,9% auf 15.484 Anzeigen; 2020: 12.914). Der Online-Kindesmissbrauch hat mit 1.921 Anzeigen erneut einen traurigen Höchststand der letzten 10 Jahre erreicht. Nach einem Rückgang 2020 sind 2021 auch wieder Erpressungsdelikte im Internet sprunghaft angestiegen: Mehr als 1.800 Anzeigen wurden von der Polizei bearbeitet.

Der Großteil der Fälle betrifft den Einsatz von Schadsoftware mit anschließender Lösegeldforderung für die Datenentschlüsselung. Hier zählten vor allem Unternehmen zu den Opfern. Andererseits sind Fälle von "Sextortion" stark angestiegen. Bei dieser Betrugsmasche wird Internetusern in Chats eine Beziehung vorgekaukelt, in deren Verlauf die Opfer dazu aufgefordert werden, nackt zu posieren oder sexuelle Handlungen vorzunehmen. Dieses Material wird in Folge als Basis für Erpressungsversuche verwendet, indem mit der Veröffentlichung der Aufnahmen gedroht wird.

Polizei stockt auf

Die Polizei setzt einen ihrer strategischen Schwerpunkte auf die Bekämpfung der Internetkriminalität: Es wird sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Steigerung des Personals geben. Das Cybercrime-Competence-Center im Bundeskriminalamt wird auf mehr als 100 Stellen aufgestockt. Außerdem wird bei der laufenden Kriminaldienstreform auf die Aus- und Weiterbildung der Polizistinnen und Polizisten gesetzt und die Präventionsarbeit bei der Initiative GEMEINSAM.SICHER verstärkt. Um auf aktuelle Betrugsphänomene rasch reagieren zu können, wurde im Sommer 2021 ein spezielles Auswertungsteam in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität eingerichtet, das täglich neue Betrugsphänomene screent und analysiert, Strategien erarbeitet und zielgruppengerechte Präventionsarbeit in die Wege leitet.

 

Schlepperkriminalität im Fokus

Die Schlepperkriminalität hat in den letzten drei Jahren wieder deutlich zugenommen. 2021 wurden 3.570 Fälle nach §114 Fremdenpolizeigesetz verzeichnet, ein Plus von mehr als 100%. Besonders betroffen sind die Bundesländer Burgenland und Niederösterreich. Im Bundeskriminalamt wurden daher bereits im Dezember 2021 die Themenfelder Schlepperei, Menschenhandel sowie jener Delikte, die damit in Zusammenhang stehen, in eine eigene Fachabteilung mit 50 Expertinnen und Experten zusammengefasst, um die Kommunikationswege zu verkürzen und die Expertise zu zentrieren.

Seit Juli 2018 geht die Polizei bereits sehr erfolgreich gegen den  Sozialleistungsmissbrauch in Österreich vor. Das Ergebnis: Die Zahl der Anzeigen konnten jährlich gesteigert werden. 2021 wurden 4.346 Anzeigen bearbeitet, ein Anstieg um fast 14% im Vergleich zum Vorjahr.

Gewaltkriminalität steigt leicht an

Zu den Gewaltdelikten zählen Handlungen gegen Leib und Leben, gegen die Freiheit und gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung. Im ersten Pandemiejahr 2020 wurden 67.051 Delikte zur Anzeige gebracht, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr und der niedrigste Wert der letzten Jahre. Im zweiten Pandemiejahr 2021 ist die Zahl der Anzeigen wieder geringfügig um 0,6% gestiegen (2021:67.441). 86,2% der angezeigten Gewaltdelikte konnten aufgeklärt werden.

Zusätzliche Maßnahmen, Prävention und Kooperationen

2021 hat die Polizei ein Bündel an rechtlichen und organisatorischen Maßnahmen umgesetzt: Die Zahl der ausgesprochenen Betretungs- und Annäherungsverbote ist 2021 auf 13.690 gestiegen (2020: 11.652), 11.238 Gefährderinnen und Gefährder wurden 2021 weggewiesen (2020: 9.689).

Die Beratungsstellen für Gewaltprävention sind in ganz Österreich eingerichtet und übernehmen seit September 2021 die verpflichtenden Beratungen für Gefährderinnen und Gefährder. 3.832 Personen wurden 2021 von diesen Stellen beraten. Auch die Zahl der Sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen konnte 2021 auf 57 gehoben (2020: 25) und das Team der speziell ausgebildeten Präventionsbediensteten bei Gewalt in der Privatsphäre von 530 auf 842 innerhalb eines Jahres verstärkt werden.

Das Bundeskriminalamt unterstützt aber auch NGOs bei ihrer Arbeit: 2020 wurden zusätzlich fünf Mio. Euro für Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen in ganz Österreich ausbezahlt. Darüber hinaus wurden unterschiedlichste Gewaltpräventionsprojekte in Österreich mit einer Mio. Euro unterstützt.

Seit Jänner 2022 ist das vorläufige Waffenverbot für weggewiesene Gefährderinnen und Gefährder in Kraft, im März 2022 wird der "Stille Notruf" in Betrieb genommen und zudem der Supportbetrieb, der die einschreitenden Beamten bei Fällen von Gewalt in der Privatsphäre unterstützt, österreichweit ausgerollt.

Rückgang der Eigentumsdelikte

Große Auswirkungen hatte die Pandemie auch auf die Eigentumsdelikte, die um 20.000 Anzeigen auf 108.613 im Jahr 2021 gesunken sind. Einbruchsdiebstähle an öffentlichen Orten, Parkplätzen usw. sind ebenso rückläufig wie der Einbruch in den Wohnraum, der auf 4.691 Anzeigen gesunken ist. Das bedeutet einen Rückgang von mehr als 10.000 Anzeigen in 10 Jahren.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen mit einem Rückgang von beinahe 20% auf 1.168 Anzeigen im Jahr 2021. Den signifikantesten Rückgang hat erneut der Taschen- und Trickdiebstahl zu verzeichnen, der – 2020 erstmals unter 10.000 Anzeigen – im Jahr 2021 erneut um fast 28% auf 6.923 Anzeigen gesunken ist. Vor 10 Jahren waren dies noch mehr als 35.000.

Zur Präsentation der Kriminalpolizeilichen Kriminalstatistik 2021 hier klicken.

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