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Kriminalität im Internet: Wie jede/r den eigenen Computer schützen kann

Kriminalität im Internet: Wie jede/r den eigenen Computer schützen kannKriminelle im Internet sind zumeist hinter Daten und Geld her. Foto: LPD Wien/Sujet Pixabay

Im Internet lauern in Sozialen Netzwerken, harmlosen Downloads, E-Mail-Anhängen oder auf Internetseiten Gefahren wie vermeintliche "Gratis"-Angebote, Phishing-E-Mails, gefälschte Gewinnbenachrichtigungen, Lösegeld-Trojaner, Notfall-Emails und vieles mehr. Für den sicheren Umgang mit dem Internet gibt es grundlegende Sicherheitstipps:

1. Schutz des PC

Um den PC vor schädlichen Dateien zu schützen, sollten vor der ersten Nutzung des Internets ein Anti-Viren-Programm und eine Firewall installiert werden. Diese sollten regelmäßig aktualisiert werden, sobald eine neue Aktualisierung vom Hersteller angeboten wird (meist Automatisierte Update-Informationen). Dies gilt auch für installierte Anwendungsprogramme.

2. E-Mails und Chat

E-Mails sollten nur von vertrauenswürdigen Absendern geöffnet werden. Dubiose Mails von Unbekannten möglichst sofort löschen, denn Schadprogramme verbergen sich oft in Grafiken oder E-Mail-Anhängen. Verdächtige Dateien sollten auf keinen Fall geöffnet werden. Vorsicht auch vor angeblichen E-Mails von Kreditinstituten: Banken ersuchen  Kunden nie per Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Riskant können auch Chat-Nachrichten von Unbekannten sein, denn Links zu Webseiten mit Viren werden von Kriminellen häufig versendet.

3. Software

Software oder Zusatzprogramme ("Plug-Ins") nur installieren, wenn diese von seriösen Anbietern stammen. Wenn Zweifel an der Seriosität bestehen, besser auf Download und Installation einer Software verzichten!

4. Tauschbörsen

Wer im Internet mit Unbekannten Dateien wie Filme oder Computer-Programme tauscht, riskiert eine Infektion seines PCs mit Schadprogrammen. Zudem ist der Tausch von urheberrechtlich geschützten Musik-, Film- oder Software-Kopien strafbar und kann gegebenenfalls neben Geld- und Freiheitsstrafen zu Schadenersatzansprüchen der Rechteinhaber führen.

5. Online-Shopping

Ein Online-Shop gilt als seriös, wenn im Impressum Nennung und Anschrift der Firma, des Geschäftsführers oder eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UID-Nummer) sowie klare Geschäftsbedingungen (AGB) angegeben sind. Kunden sollten auch die Datenschutzerklärung lesen. Manche Shops werden von unabhängigen Experten geprüft und erhalten ein Zertifikat oder Siegel. Weiterführende Informationen über nicht zu empfehlende Webseiten bieten die verschiedenen nationalen und internationalen Konsumentenschutzorganisationen (z. B.: www.europakonsument.at).

6. Bezahlung im Web

Beim Kauf von Waren im Internet ist allgemein Vorsicht geboten, insbesondere bei Vorauszahlung. Zur Bezahlung sollten Konto- oder Kreditkartendaten über eine verschlüsselte Verbindung übertragen werden, erkennbar an den Buchstaben "https" in der Adresszeile der Webseite und einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Internet-Browser. Sichere Webseiten sind auch an einer grün hinterlegten Adresszeile oder an einem grün hinterlegten Zertifikatszeichen erkennbar, wenn sich der Betreiber einer unabhängigen Prüfung unterzogen hat.

7. Online-Banking

Beim Online-Banking immer die offizielle Adresse der Bank direkt eingeben oder über eigene Lesezeichen (Favoriten), aufrufen. Die Verbindung zum Bankcomputer muss wie bei Bezahlvorgängen verschlüsselt sein. Für Überweisungen und andere Kundenaufträge sind Transaktionsnummern (TANs) nötig. Mit 14. September 2019 wurden neue Varianten eingeführt, um solche TANs zu erhalten. Mobile TANs werden per SMS an die bekanntgegebene Mobilfunknummer geschickt. Einige Banken haben mobile TANs allerdings wieder abgeschafft, da es Betrügern schon gelang, über zweite SIM-Karten TANs zu generieren - oder SMS abzufangen.

Beim PhotoTAN-Verfahren wird eine Art Barcode eingescannt, welcher bei einer Überweisung auf dem Bildschirm erscheint. Via Banken-App wird der TAN eingescannt.  Beim PushTAN-Verfahren wird via einer Spezial-App der Bank ein TAN erzeugt. Dieser wird danach beim Online-Banking eingegeben. Beim Chip-TAN-Verfahren brauchen Kunden ein zusätzliches Gerät, das etwa so groß ist wie ein Taschenrechner. In diesen TAN-Generator wird die Bankkarte geschoben, um sich zu authentifizieren.

Auch wenn die Verfahren erneuert und dadurch sicherer wurden, ist immer Achtung geboten. Bei Verdachtsfällen immer sofort das Bankinstitut kontaktieren.

8. Private Infos, Fotos und Passwörter

Einmal veröffentlichte Fotos oder persönliche Daten, können negative Auswirkung, z. B. in Form von Mobbing, Erpressung, sexuellem Missbrauch usw. auf das weitere Leben haben. Auch im Web haben es die Nutzer in der Hand, den Zugang zu privaten Infos zu beschränken. Nur gute Bekannte sollten in entsprechenden Foren und Communitys Zugriff auf Fotos oder Kontaktdaten erhalten. Bei der Weitergabe der E-Mail-Adresse oder bei der Eintragung von Daten in Internetformularen ist ebenso Vorsicht geboten, da Daten weitergegeben und missbraucht werden können.

Benutzername und Passwort sollten nicht bei allen E-Mail Konten, Online Shops oder Communitys gleich vergeben werden. Auch gilt: Je länger ein Passwort ist, desto schwerer ist es zu knacken. Es sollte mindestens acht Zeichen lang sein und aus einer zufälligen Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.

9. Angebote als Waren- oder Finanzagenten

Angebote im Internet oder per E-Mail als Waren- oder Geldvermittler zu arbeiten, sind konsequent abzulehnen. Im Regelfall dient so ein Vermittler den Tätern zur Verschleierung ihrer Identität. Dies ist Beihilfe zum Betrug oder zur Geldwäsche und es ist mit strafrechtlichen Folgen und Schadenersatzansprüchen zu rechnen.

10. Apps und Abo-Fallen

Apps verursachen oft Kosten und es können sensible Nutzerdaten übertragen werden, ohne dass man das bemerkt. Dies kann oftmals passieren, ohne dass diese für die Funktion der Apps notwendig sind. Apps sollten nur über einen offiziellen App-Shop gekauft werden. In jedem Fall vor Installation die Benutzungsbedingungen etc. genau lesen.

Achtung geboten ist zudem bei Online-Diensten, bei denen eine Registrierung erforderlich ist. Neben der breiten Masse an seriösen Werbeangeboten gibt es auch Fallen, bei denen versteckt teure Bestellungen getätigt oder Abo-Verträge abgeschlossen werden.

Wohin man sich im Verdachtsfall wenden kann

- Internetmeldestelle im Bundeskriminalamt, E-Mail: against-cybercrime@bmi.gv.at , Meldestellenverzeichnis im Internet
- die nächsten Polizeiinspektion
- Meldung über die BM.I-Sicherheitsapp
- die Spezialisten der Kriminalprävention unter der Polizei-Service-Telefonnummer 05 9 133

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