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Trauer um Polizeipräsident i. R. Dr. Günther Bögl

Trauer um Polizeipräsident i. R. Dr. Günther BöglDr. Günther Bögl war von 1988 bis 1995 Polizeipräsident in Wien. Foto: LPD Wien

Dr. Günther Bögl wurde 1932 in Wien geboren, erlernte den Beruf des Gerbers und trat 1953 in die Bundespolizeidirektion Wien, Schulabteilung der Sicherheitswache, ein. Neben dem Polizeidienst absolvierte er das Studium der Rechtswissenschaften. 1958 wurde er in das Bundesministerium für Inneres berufen, von 1968 bis 1970 war er das jüngste Mitglied eines ständigen Unterausschusses beim Europarat in Straßburg sowie schließlich von 1970 bis 1971 Sekretär des damaligen Innenministers Otto Rösch. 1972 führte die berufliche Laufbahn Dr. Günther Bögl wieder zurück zur Wiener Polizei. Er wurde zum Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache ernannt und füllte diese Funktion bis zur Ernennung zum Polizeipräsidenten im Jahr 1987 durch den damaligen Innenminister Dr. Karl Blecha aus.

Herausfordernde Zeiten für die Wiener Polizei

In die Amtszeit von Polizeipräsident Bögl fielen eine Reihe von Großereignissen und Kriminalfällen, die an die Wiener Polizei besondere Anforderungen stellten: Opernballdemonstrationen 1988/89-90, Mädchenmorde in Wien Favoriten, Klärung der Raubüberfälle der "GTI-Bande" 1990, der Brand Hofburg/Redoutensäle 1992, die Briefbombenattentate 1993/1994 sowie die Kriminalfälle Jack Unterweger und Elfriede Blauensteiner. Zudem hatte die Wiener Polizei in dieser Zeit mit dem Ansturm Hunderttausender auf Wien neugieriger Tschechen und Slowaken nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs und der "Samtenen Revolution" 1989 sowie mit der grundsätzlich veränderten Sicherheitslage nach dem Zerfall des Ostblocks ab 1990 zu tun.

Beispielgebende Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde der Wiener Polizei

Dr. Günther Bögl setzte sowohl als Generalinspektor als auch als Polizeipräsident wichtige organisatorische Maßnahmen: So wurden 1972 die ersten weiblichen Straßenaufsichtsorgane bei der Wiener Polizei eingestellt, 1973 die „Planquadrate“ eingeführt, 1976 die ersten Verkehrslagemeldungen im ORF sowie die Radarüberwachung gestartet und 1977 Kontaktbeamte für die Bevölkerung in ganz Wien eingeführt.

Als das Innenministerium Anfang der 1990er Jahre für die erforderliche technische Aufrüstung der Polizeiwachzimmer in Wien nicht genügend Geld zur Verfügung stellen konnte, erreichte Bögl bei Bürgermeister Dr. Helmut Zilk 1991, dass die Stadt Wien über den "Verein der Freunde der Wiener Polizei" Mittel zur Einrichtung von mehr als 220 Bildschirmarbeitsplätzen bereitstellte.

Als ein Gründungsvater der mitteleuropäischen Polizeiakademie (MEPA) im Jahr 1992 setzte Polizeipräsident Bögl Akzente zur europäischen Integration, war darüber hinaus Autor diverser Sachbücher und wurde weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und geschätzt. Für seine großen Verdienste bekam Dr. Günther Bögl höchste österreichische und internationale Auszeichnungen.

Engagierte Tätigkeit im Ruhestand

Nach seiner mit 30. Juni 1995 erfolgten Pensionierung wurde er vom Innenministerium per Werkvertrag als Koordinator für Aus- und Weiterbildung beschäftigt. In dieser Funktion untersuchte er 1996 mit einem Team die Aus- und Fortbildungssituation der Polizei in Bosnien und initiierte 1997 gemeinsam mit dem damaligen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eine Sicherheitsaktion an niederösterreichischen Schulen. Darüber hinaus engagierte er sich beim Verbrechensopfer-Hilfsverein „Weißer Ring“ und im Sozialmedizinischen Dienst Österreich (SMD).

Tiefe Betroffenheit und Anteilnahme

Der amtierende Polizeipräsident in Wien, Dr. Gerhard Pürstl, zeigte sich vom Ableben Präsidenten Bögls zutiefst betroffen. Die Anteilnahme der gesamten Wiener Polizei gelte der Familie. „Günther Bögl war eine beeindruckende Persönlichkeit, die die Wiener Polizei über viele Jahre geprägt und gestaltet hat. Ein Mensch, der den Begriff ,Führung' im besten Sinne des Wortes mit Leben erfüllt hat. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner gesamten Familie“, erklärte Innenminister Karl Nehammer.

Würdige Verabschiedung

Am 24. September 2020 fand am Döblinger Friedhof in Anwesenheit des  Bundesministers für Inneres Karl Nehammer die Einsegnung von Dr. Günther Bögl statt. An der Spitze der Ehrenabordnung der Wiener Polizei standen der Landespolizeipräsident in Wien Dr. Gerhard Pürstl sowie die beiden Landespolizeivizepräsidenten General Dr. Michael Lepuschitz, MA und Mag. Franz Eigner. Eine Abordnung von hochrangigen Führungskräften, die Ehrenformation der Landespolizeidirektion Wien, der Ehrenzug des Bildungszentrums Wien sowie die Polizeimusik Wien sorgten für einen würdigen Rahmen. Zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie Altbundeskanzler Franz Vranitzky, der Innenminister a. D. Karl Blecha oder ÖVP-Sicherheitssprecher NRAbg. General Karl Mahrer erwiesen Dr. Bögl die letzte Ehre.

Der Innenminister, dessen Familie seit Jugendtagen mit der Familie Bögl befreundet ist, betonte in seiner sehr persönlichen Trauerrede die hervorragenden Verdienste des Verstorbenen. Landespolizeipräsident Dr. Pürstl würdigte in einem Rückblick auf das Leben des Verstorbenen seine Leistungen und Erfolge für die Wiener Polizei.

Beim Absenken des Sarges wurde schließlich ein eigens für Dr. Bögl komponiertes Musikstück, der "GI-Blues", vorgetragen.

"Dr. Günther Bögl war ein langjähriges und überaus geschätztes Vereinsmitglied, mit dem unser Verein zahlreiche positive Aktionen für die Wiener Polizei umsetzen konnte", betont der Präsident des Vereins der Freunde der Wiener Polizei, Adolf Wala: "Wir werden Dr. Günther Bögl stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen!"

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